Frage
Mein Nachbar hat Werbung zum Nahrungsergänzungsmittel "Ayuwelda" in seinem Postkasten gefunden. Die Werbung war mit seinem Namen versehen. Daher dachte er, dass der „Arzt“, der auf der Werbung abgebildet ist, ihn persönlich angeschrieben hat, um ihn über Ayuwelda zu informieren. Aufgrund der Versprechungen, die gemacht werden und der Aussage „Möchten Sie […] Geld für Medikamente verschwenden, die Ihnen mehr schaden, als gut tun“ hat er die vom Hausarzt verschriebenen Medikamente abgesetzt und stattdessen nur noch Ayuwelda eingenommen, da Ayuwelda ja „gegen alles hilft“ und seine Medikamente ersetzen könnte. Ein abruptes Absetzen der Hausarzt-Medikation kann sehr gefährlich sein und eine längere Nicht-Einnahme der Medikamente Schaden zufügen. Daher meine Frage: Ist es möglich gegen diese irreführende Werbung vorzugehen?
Antwort
Leider erfahren wir immer wieder von solchen Werbemaschen. Wenn Patient:innen dadurch die notwendigen Medikamente absetzen, dann ist dies natürlich besonders kritisch einzustufen. Wertvolle Informationen, was Nahrungsergänzungsmittel von Arzneimitteln unterscheidet, finden Sie in unserem Text "Allgemeine rechtliche Aspekte zu Nahrungsergänzungsmitteln". Wer solche Schreiben erhält und unsicher ist, sollte das vertrauensvolle Gespräch mit seinen Ärzt:innen suchen. Vielleicht hilft Ihnen bzw. Ihrem Nachbarn für solche Fälle aber auch unsere Checkliste weiter.
Auch wir waren 2018 der Meinung, dass die von der Firma "Best Relax" getätigten Werbeaussagen nicht zulässig sind und hatten daher das Produkt der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde gemeldet. Inzwischen hat die Firma das Produkt nicht mehr im Programm. Es gibt zwar ähnliche Produkte, diese werden aber zumindest im Internet mit zulässigen Aussagen beworben.
Zum Weiterlesen:
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Fake-Rezensionen in Onlineshops – Nahrungsergänzungen sind betroffen