Kommunale Wärmeplanung: Fragen und Antworten Teil 3: dezentrale Wärmeerzeugung

Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP) - Teil 3: insbesondere wichtig, wenn ein Gebiet NICHT für Wärmenetze geeignet erscheint
Personen vor Wärmepumpe
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Wer gibt mir zuverlässig Auskunft darüber, ob an meiner Anschrift ein Wärmenetz in Frage kommen könnte?

Informationen dazu gibt es bei der Kommune oder beim Netzbetreiber. Auch kommunale Wärmepläne oder Online-Karten von Energieagenturen helfen weiter. In Deutschland sind derzeit etwa 15 % der Wohnungen an ein Wärmenetz angeschlossen – in Rheinland-Pfalz nur etwa 2,6 %. Die Bundesregierung möchte diesen Anteil bis 2045 deutlich erhöhen. In ländlichen Gebieten oder bei Einfamilienhäusern wird der Anteil aber voraussichtlich niedrig bleiben.

Ich möchte noch eine Gas- oder Ölheizung einbauen – darf ich das?

Ìm Regelfall: Nein.

Nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung dürfen nur noch Heizungen eingebaut werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Reine Gas- oder Ölheizungen sind dann nur noch in Ausnahmefällen erlaubt – zum Beispiel als Übergangslösung. Außerdem steigen die CO₂-Kosten für fossile Brennstoffe weiter an. Wer zwischen 2024 und 2026 (bzw. 2028) eine solche Heizung einbaut, muss später Biobrennstoffe beimischen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Welche Voraussetzungen braucht eine Wärmepumpe?

Vor allem eine niedrige Vorlauftemperatur.

Vereinfacht: Das ist die Temperatur, mit der das Heizwasser zu den Heizkörpern geschickt wird. Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet, sollte die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein. Das hängt davon ab, wie viel Wärme ein Raum braucht und wie groß die Heizflächen sind (z. B. Heizkörper oder Fußbodenheizung). Auch in älteren Gebäuden kann eine Wärmepumpe funktionieren – aber es braucht eine individuelle Prüfung. Eine unabhängige Beratung hilft dabei, die richtige Entscheidung zu treffen. 

Beratungsangebot im Fachbereich Energie Klima Bauen

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Wenn die Heizflächen zu klein sind, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Größere Heizkörper oder Flächenheizungen einbauen
  • Wärmebedarf senken, z. B. durch Dämmung
     
Darf ich meine Wärmepumpe weiter betreiben, wenn ein Wärmenetz gebaut wird?

Ja.

Nach Rechtsauffassung der Verbraucherzentralen muss eine funktionierende Wärmepumpe in der Regel nicht abgeschaltet werden, wenn ein Wärmenetz entsteht. Ein Anschlusszwang wäre in diesem Fall unverhältnismäßig und rechtlich angreifbar. Satzungen müssen Ausnahmen für bestehende Heizungen vorsehen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen – wie moderne Wärmepumpen.

Wann ist eine Stromdirektheizung sinnvoll?

Selten und in Ausnahmefällen.

Stromdirektheizungen lohnen sich allenfalls in sehr gut gedämmten Gebäuden mit geringem Wärmebedarf – zum Beispiel in Passivhäusern oder Ferienhäusern. Für den dauerhaften Betrieb sind sie meist zu teuer, weil Strom viel kostet. Als Zusatzlösung können sie sinnvoll sein, z. B. um kurzzeitig ein Badezimmer zu heizen.

Ist Biomasse klimafreundlich und nachhaltig?

Unter bestimmten Voraussetzungen.

Biomasse kann klimafreundlich sein, wenn sie nachhaltig genutzt wird. Sie ist oft regional verfügbar und kann CO₂-neutral sein. Aber es gibt auch 

Nachteile:

  • Feinstaubemissionen
  • Begrenzte Verfügbarkeit von Holz und Pellets
  • Konkurrenz zur Holzverwendung im Bau
  • In dicht besiedelten Gebieten oder bei schlechter Luftqualität kann der Einsatz problematisch sein

Ob Biomasse sinnvoll ist, hängt also vom Standort und der Nutzung ab.
 

gefördert durch:

Logo Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität

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