"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.9: Heizungstechnik optimieren

Investitionen in neue Heizungspumpe und hydraulischen Abgleich ermöglichen laufende Einsparungen.
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20 Prozent weniger - mindestens!

Was bringen digitale Heizthermostate?
Für das Standard-Thermostat am Heizkörper gibt es intelligente Alternativen: programmierbare Thermostate steuern nach vorheriger Einstellung das Heizkörperventil automatisch. Smarte Thermostate können zusätzlich über eine App programmiert und digital vernetzt werden. Sie können ganz einfach anstelle der herkömmlichen Thermostatköpfe an das Heizkörperventil geschraubt werden. Die intelligenten Regler sind batteriebetrieben und ermöglichen es, die Temperaturen am Heizkörper gradgenau einzustellen und die Heizzeiten an den persönlichen Tagesablauf anzupassen. Kombiniert mit einem separaten Fensterkontakt, erkennen sie sogar, wann Fenster zum Lüften geöffnet sind und regeln entsprechend runter und wieder rauf.

Ein programmierbares Thermostat bekommen Sie für ca. 20 bis 30 Euro im Elektrofachhandel. Smarte Geräte sind teurer und benötigen in aller Regel eine Smart Home Zentrale und gegebenenfalls zusätzliche Sensoren.

Aber für wen sind die elektronischen Helfer sinnvoll und was bringen sie an Einsparung? Wer nicht ständig am Thermostat drehen will oder schon beim Heimkommen eine warme Wohnung vorfinden möchte, profitiert von den digitalen Reglern. Smarte Thermostate sind besonders für Menschen mit einem unregelmäßigen Tagesablauf geeignet, denn damit können von unterwegs jederzeit einzelne Heizkörper in der Wohnung an- oder abgestellt werden. Ist der Tagesablauf immer gleich, genügen die preiswerteren programmierbaren Regler, die sich direkt am Heizkörper einstellen lassen. In gut gedämmten Häusern reichen oft die günstigen Standard-Thermostate, denn hier bringen Heizpausen generell kaum Einsparung, weil die Raumtemperaturen nur langsam absinken. Auch wer Zugriff auf die Regelung des Heizkessels hat, wie im Eigenheim, kann die gewünschten Absenkzeiten meist ganz einfach an dessen Bedienfeld einstellen (siehe auch Heizzeiten und Nachtabsenkung). Ob man mit einem digitalen Thermostat tatsächlich Energie spart, kommt auf das bisherige Heizverhalten an. Wem es bisher zu lästig war, die Heizung vor dem Verlassen des Hauses oder nachts herunter zu drehen, wird in jedem Fall eine finanzielle Einsparung bemerken. Wer aber die Heizung schon vorher konsequent raumweise bedarfsgerecht eingestellt hat, gewinnt vor allem an Komfort, spart aber kaum. Im Gegenteil: wer bisher die Heizung von Hand geregelt hat und nun die neuen Thermostate so programmiert, dass die Wohnung bereits beim Heimkommen auf Kuscheltemperatur ist, kann durch die längeren Heizzeiten sogar mehr verbrauchen, als vorher.

In einer Mietwohnung können Sie das Thermostat selbstständig austauschen. Bewahren Sie aber die alten Thermostate unbedingt auf, damit Sie beim Auszug den Ursprungszustand der Wohnung wiederherstellen können.

Heizungspumpe

Alte Heizungspumpe austauschen
Heizungsumwälzpumpen sind Bestandteil jeder Heizung, die mit Wasser als Wärmeträgermedium arbeitet. Sie fördern das Heizungswasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern oder Heizflächen. Viele Heizungspumpen in bestehenden Anlagen sind ineffizient und entsprechen nicht dem Stand der Technik. Alte, fast immer überdimensionierte und nicht regelbare Umwälzpumpen arbeiten bis zu 6000 Betriebsstunden im Jahr. Mit einer Leistung von 60 bis 100 Watt verbrauchen sie sehr viel Strom und sind damit einer der größten Stromverbraucher im Haushalt! Moderne Hocheffizienzpumpen sind elektronisch geregelte Pumpen, die mit einer Leistung von etwa 15 Watt besonders effizient sind und deutlich weniger Strom verbrauchen. Eine alte, nicht elektronisch geregelte Pumpe sollte daher durch eine Hocheffizienzpumpe ersetzt werden. Die Investitionskosten von ca. 400 bis 500 Euro inklusive Montage amortisieren sich meist innerhalb weniger Jahre.

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Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage
Ist die Heizung nicht richtig eingestellt, wird mehr Brennstoff verbraucht, als nötig. Insbesondere der „hydraulische Abgleich“ wird oft vernachlässigt. Ist das Heizsystem nicht hydraulisch abgeglichen, werden die nahe der Pumpe liegenden Heizkörper zu warm und weiter entfernte Räume bekommen zu wenig Heizwasser ab. Die gewünschten Raumtemperaturen werden nicht überall erreicht. Oft wird darauf mit einer Erhöhung der Vorlauftemperatur oder der Pumpenleistung reagiert. Das erhöht allerdings nur den Energieverbrauch, nicht aber den Wohnkomfort. Zudem können hierdurch Geräusche entstehen, zum Beispiel ein Rauschen oder Pfeifen. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage stellt sicher, dass jeder Heizkörper genau die nötige Heizwassermenge erhält und eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus stattfindet. Voraussetzung ist die Ermittlung des Heizbedarfs der Räume, die sogenannte Heizlast. Dies sollte am besten mit einer genauen Berechnung der Heizlast der einzelnen Räume erfolgen (= raumweise Heizlastberechnung). Dann wird für jeden Heizkörper berechnet, welche maximale Wassermenge hindurchfließen muss und dies in den Thermostatventilen der Heizkörper voreingestellt. Alte, nicht voreinstellbare Ventile müssen dazu ausgetauscht werden. Zudem wird die Heizungspumpe auf den richtigen Druck und die Heizkurve und Vorlauftemperatur optimal eingestellt. Dadurch werden die Wärmeverluste der Heizung und der Stromverbrauch der Heizungsumwälzpumpe reduziert.

www.verbraucherzentrale-rlp.de/20prozentweniger

20 Prozent weniger - mindestens!

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