Energieberatung: die Performance des Gebäudes gezielt verbessern

Auf der Suche nach einem passenden Architekten für ihr Bauvorhaben stößt Familie Zimmermann auf das Thema 'Energieeffizienz'. Durch die Energieberatung der Verbraucherzentrale erfährt sie, wie sich der Effizienz-Standard ihres Hauses auf Verbrauchskosten, Förderungen und Wohnkomfort auswirkt.
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Als "Anfänger" starten

Familie Zimmermann beschäftigt sich im Alltag nun intensiv mit Haus- und Modernisierungsthemen. Zunächst liegt der Fokus auf Grundrissplanung, Baderneuerung und Wohnraumgestaltung. Doch dann kommen immer neue Themen hinzu, wie zum Beispiel Fenster und Heizung.

"Wir hätten nicht gedacht, dass man sich dermaßen einarbeiten muss - es macht aber auch Spaß."

Familie Zimmermann spricht mit Familie und Freunden, liest Fachzeitschriften, besucht Baumärkte und Baumessen und recherchiert im Internet. Sie sieht sich selbst als "Anfänger" in Sachen Hausmodernisierung und ist fest entschlossen, sich in das Thema einzuarbeiten. Sie will die richtigen Entscheidungen für sich und ihr Haus treffen. Und herausfinden, welche Arbeiten sie selbst sinnvoll in Eigenleistung erbringen kann.

Architekt gesucht und Energieberatung gefunden

Auf der Suche nach einem passenden Architekten für ihr Bauvorhaben stößt Familie Zimmermann auf die Themen 'Energieeffizienz' und 'Förderprogramme'. Eine Sache erscheint ihr in dem Zusammenhang besonders interessant: die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Es handelt sich dabei um ein neutrales Beratungsangebot - völlig ohne Geschäftsinteressen und ohne Verkaufsabsichten. Dafür mit kompetenten und erfahrenen Energieberatern, die jedes Gebäude und seine Bewohner individuell betrachten.

Bessere Energieeffizienz ermöglicht höhere Förderungen

In der Energieberatung der Verbraucherzentrale erfährt Familie Zimmermann, dass sich die zukünftige Energieeffizienz ihres Hauses nicht nur auf die späteren Verbrauchskosten auswirkt, sondern auch auf die finanziellen Fördermöglichkeiten und den täglichen Wohnkomfort. Dafür ist es wichtig, dass Familie Zimmermann ihr Eigenheim ganzheitlich betrachtet. Energierelevant sind nämlich alle Aspekte, die entweder die Wärmedämmeigenschaften der Gebäudehülle oder die Haustechnik zur Wärmeerzeugung betreffen. Je nachdem, welche Modernisierungsmaßnahmen Familie Zimmermann individuell kombiniert, erreicht ihr Haus jeweils einen anderen Energieeffizienz-Standard. Daran wiederum sind finanzielle Förderungen gekoppelt, die bei besserer Energieeffizienz höher ausfallen.

KfW-Effizienzhäuser: Der Bund hat für seine Förderprogramme allgemeine Energieeffizienz-Standards definiert, die über die KfW-Förderbank mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten unterstützt werden. Es gibt fünf förderwürdige KfW-Effizienz­haus-Standards bei Bestandsimmobilien: Die Standards 55, 70, 85, 100 und 115 (Stand 2020). Der Gesamtenergiebedarf (Primärenergiebedarf) des 'KfW-Effizienzhaus 100' entspricht dem des Referenzgebäudes im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es  erfüllt also die Mindestvorgaben für Neubauten. Das 'KfW-Effizienzhaus 55' benötigt dagegen nur 55 Prozent der Primärenergie. Je kleiner der Wert ist, desto geringer ist der Energie­bedarf der Immobilie und desto mehr Förderung wird gewährt.

Beim Primärenergiebedarf wird der Gesamtenergiebedarf für Heizung und Warmwasser betrachtet - sowohl im Haus als auch für die Bereitstellung von Erdgas, Strom, Holz, Heizöl oder Fernwärme (inkl. Rohstoffabbau, Transport etc.). Je nach Energieträger und Heizungsanlage fällt der Primärenergiebedarf eines Hauses daher sehr unterschiedlich aus.

Zusätzlich zum Primärenergiebedarf wird beim Energieeffizienz-Standard betrachtet, welche Wärmemenge durch die Gebäudehülle des beheizten Hauses entweicht. Je nach Effizienzhaus-Standard gelten maximal zulässige Transmissionswärmeverluste. Beispiel: Beim 'KfW-Effizienzhaus 55' darf der Primärenergiebedarf nur 55 Prozent und der Transmissionswärmeverlust nur 70 Prozent gegenüber dem Referenzgebäude im Gebäudeenergiegesetz (GEG) betragen.

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Zusätzliche Förderprogramme

Heizungsanlagen können auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden, wenn sie ausschließlich oder zumindest anteilig erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung nutzen. Bei einer Komplettmodernisierung mit einem solchen Heizungssystem bleibt im Einzelfall zu prüfen, ob die Heizungsanlage besser im Rahmen des KfW-Effizienzhaus-Programms (zusammen mit den Wärmeschutzmaßnahmen) oder separat über die BAFA gefördert wird. Neben den klassischen, bundesweit geltenden KfW- und BAFA-Förderungen existieren viele regionale und kommunale Förderprogramme, die für Modernisierungsprojekte zusätzlich in Frage kommen können. Durch die Energieberatung der Verbraucherzentrale erfährt Familie Zimmermann von der 'Mainzer Stiftung' und deren Förderprogramm 'Altbausanierung Mainz Plus', das sich an den Effizienzhaus-Standards der KfW orientiert.

Mindeststandards kennen

Die Energieberater*innen der Verbraucherzentrale informieren nicht nur über Fördermöglichkeiten, sondern auch über Mindestanforderungen, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) - früher Energieeinsparverordnung (EnEV) - festgeschrieben sind und bei jedem Eigentümerwechsel eines Hauses wirksam werden. Für Familie Zimmermann bedeutet dies, dass in ihrem Haus die Dämmung der obersten Geschossdecke nun zur Pflicht wird. Das hatten die Hausbesitzer in der Tat bisher nicht auf dem Schirm. Die Dämmung der obersten Geschossdecke zwischen beheizten Wohnräumen und unbeheizten Dachräumen ist verpflichtend, falls die Decke bisher ungedämmt ist und es auch keine Dämmung in der Dachschräge gibt. Hierbei handelt es sich um eine Maßnahme, die auch von Ungeübten sinnvoll in Eigenleistung ausgeführt werden kann. Neben verschiedenen Austausch- und Nachrüstverpflichtungen bei jedem Eigentümerwechsel gibt es auch "bedingte Anforderungen", die nur wirksam werden, wenn ein Bestandsgebäude "freiwillig" modernisiert wird. Dann gelten bestimmte Mindest-Dämmwerte für die Bauteile bei einer Fenster- oder Fassadenerneuerung.

Dank Energieberatung fundiert informiert

Familie Zimmermann möchte nicht nur die Pflichtmaßnahmen angehen, sondern darüber hinaus auch "freiwillig" modernisieren. Doch was ist für ihr Haus sinnvoll? Welcher Effizienzstandard lässt sich mit welchen Kosten erreichen? Welche Heizungssysteme kommen technisch in Frage? Was bringt eine Wärmedämmung an Wänden und Böden? Wie für die meisten Hauseigentümer gelten auch für Familie Zimmermann vor allem pragmatische Kosten-Nutzen-Überlegungen: Lohnt sich eine Maßnahme unter Einbezug von Anschaffungskosten, Fördermöglichkeiten, zukünftigen Betriebskosten und Wohnkomfort? Hinzukommen aber auch individuelle Wünsche und Vorbehalte. Gut, dass die Energieberatung der Verbraucherzentrale neutral und sachkundig über Kosten sowie Vor- und Nachteile von Maßnahmen informiert. So kann Familie Zimmermann die vielen Werbeversprechen der Anbieter und die gängigen Vorurteile, zum Beispiel gegenüber Wärmedämmung, souverän bewerten.

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Wärmedämmung plus Heizungssystem

Auch Familie Zimmermann kennt die Bedenken gegenüber Wärmedämmung, wie beispielsweise die angebliche Schimmelgefahr. In der Energieberatung der Verbraucherzentrale erfahrt sie jedoch, dass Schimmelbedenken bauphysikalisch unbegründet sind. Sie erkennt schnell, wie sich die Wärmedämmung positiv auf Fördermöglichkeiten, spätere Betriebskosten und Wohnkomfort auswirkt. Trotz der insgesamt höheren Modernisierungskosten fällt deshalb die Entscheidung für einen umfassenden und leistungsstarken Wärmeschutz. Im Gegenzug favorisiert Familie Zimmermann aus Kostengründen beim Heizungssystem zunächst eine klassische Gasbrennwerttherme mit ergänzender Solarwärmeanlage. Der fossile Hauptenergieträger Gas würde jedoch bewirken, dass nur der 'Effizienzhaus-Standard KfW 100' erreicht wird, obwohl die geplante Wärmedämmung eigentlich einen besseren Effizienzhaus-Standard ermöglichen würde. Vielleicht kommt ja doch noch ein anderes Heizungssystem in Frage?

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Lüftungsanlage ist nicht gewünscht

In der Energieberatung der Verbraucherzentrale erfährt Familie Zimmermann auch, welche Maßnahmen den Effizienzstandard noch weiter verbessern könnten und welche Förderungen damit verbunden wären. Möglich wäre beispielsweise eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, um Wärmeverluste durch geöffnete Fenster zu vermeiden.

Familie Zimmermann ist es wichtig, sich gezielt für oder gegen bestimmte Maßnahmen zu entscheiden.

Die Vorteile einer solchen Lüftungsanlage: Sie sorgt für einen kontinuierlichen Luftaustausch rund um die Uhr. Gleichzeitig wird ein Teil der Wärme, der sonst verloren ginge, zurückgewonnen. Die Fenster können, müssen aber nicht geschlossen bleiben. Familie Zimmermann merkt jedoch sofort: Das kommt für sie nicht Frage. Zu wichtig ist ihnen ihr gewohntes Lüftungsverhalten mit einem Schwall frischer Luft beim Querlüften von Hand. "Man muss aufpassen, dass man nicht Sachen macht, nur weil sie gefördert werden." Die Energieberatung der Verbraucherzentrale informiert deshalb neutral über Möglichkeiten und Alternativen. Im Zentrum steht allein das Interesse der Ratsuchenden. Gemeinsam mit den Energieberater*innen der Verbraucherzentrale finden Hausbesitzer*innen immer eine passende Komplettlösung, die zu den jeweiligen Wünschen und natürlich zum Kostenrahmen passt.

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