Die Herausforderungen an ein sicheres Shopping-Erlebnis wachsen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Doch Verbraucher:innen sind nicht wehrlos: Mit gezielten Prüfmechanismen kann man seine Online-Einkäufe sicher gestalten.
Der Online-Handel bietet eine riesige Auswahl an Waren und bequemes Einkaufen. Allerdings nutzen Cyberkriminelle und unseriöse Händler die neuesten Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz (KI), um ihre Betrugsmaschen zu perfektionieren. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt (LKA) geben Handlungsempfehlungen, um die digitale Souveränität zu stärken.
Neue Herausforderung KI: Wie erkenne ich digitale Fälschungen?
KI ermöglicht es, in kürzester Zeit täuschend echte Shops zu erstellen. Diese Fälschungen sind oft optisch perfekt und enthalten sogar scheinbar korrekte Rechtstexte. Auf der einen Seite gibt es die klassischen Fake-Shops, bei denen die Ware erst gar nicht ankommt. Aber auch andererseits gibt es viele Händler, die mit niedrigen Preisen locken – oft mit Sitz außerhalb Europas –, enttäuschen bei Qualität und Service. Doch diese Entwicklung ist gleichzeitig eine Chance, die eigene Medienkompetenz zu schärfen. KI erstellt mittlerweile perfekte Layouts und fehlerfreie Texte. Kriminelle nutzen KI-generierte Deepfakes und manipulierte Videos auf Social-Media, um durch vorgetäuschte Führungspersonen oder prominente Personen Glaubwürdigkeit zu simulieren.
Der Schutz-Kompass: Fünf einfache Schritte für sichere Online-Käufe
Sicherheit im Netz fordert auch die eigene Medien-Expertise. Mit diesen Tipps von LKA und Verbraucherzentrale ist man gut gewappnet:
- Sind Produktbeschreibungen und Kundenrezensionen zu perfekt oder wirken sie allgemein gültig, ist eine gesunde Skepsis angebracht. Zusätzlich sollte man bei Fotos und Videos auf unnatürliche Bewegungen, starre Blicke oder seltsame Sprachmuster achten – dies sind oft erste Anzeichen für KI-generierte Inhalte.
- Immer auf Käuferschutz setzen: Wenn möglich Kauf auf Rechnung oder Zahlungsdienste mit bekanntem Käuferschutz (z. B. PayPal) nutzen. Niemals per Vorkasse an unbekannte Shops zahlen.
- Kein oder mangelhaftes Impressum vorhanden: Ist in einem Online-Shop kein Impressum angegeben, sollte auf gar keinen Fall dort bestellt werden. Aber auch Seiten mit einem Impressum darf nicht mehr blind vertraut werden. Meist lässt sich durch eine Internetrecherche herausfinden, dass mit der angegebenen Adresse etwas nicht stimmen kann, weil es entweder die Adresse gar nicht gibt oder ein anderes Unternehmen an dieser Adresse seinen Geschäftssitz hat. Die Betrüger haben im letzteren Fall das Impressum einfach von einer seriösen Firma übernommen.
- Den Fakeshop-Finder nutzen: Bei Unsicherheit ist der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen ein schneller und zuverlässiger erster Anlaufpunkt.
- Händler-Bewertungen aktiv prüfen: Am besten recherchiert man zusätzlich den Shop-Namen in Suchmaschinen in Kombination mit Wörtern wie "Erfahrung" oder "Bewertung". Außerdem sind unabhängige Plattformen wie Trustpilot (externer Link) oder die Watchlist Internet (externer Link) empfehlenswert.
- Misstrauen bei "zu guten“ Angeboten: Ein Preis, der 70 Prozent unter dem Marktüblichen liegt, ist fast immer ein Warnsignal. Außerdem dubios: Alles ist plötzlich um die Hälfte reduziert. Hier sollte man sich nicht von Superschnäppchen blenden lassen.
Hilfe und Beratung:
- Prävention und Ratschläge:
So erkenne ich Fake Shops im Netz
polizei-beratung.de/sicher-handeln (externer Link)
- Ist die Ware gar nicht angekommen und Sie sind einem Betrug aufgesessen: Anzeige erstatten bei der Polizei über die Onlinewache (externer Link) Ihres Bundeslandes.
VZ-RLP
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