Fenstertausch: Warum auch die Dreifachverglasung im Altbau funktioniert

Pressemitteilung vom
Neuer Faktencheck der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz klärt über Vorurteile auf
Richtig Lüften
  • Ein häufiger Mythos beim Fenstertausch ist, dass die verbesserte Dämmqualität neuer Fenster die Ursache für Schimmelbildung an den Wänden sei. 
  • Tatsächlich liegt das erhöhte Schimmelrisiko nicht am besseren Dämmwert der Fenster, sondern an der möglicherweise höheren Raumluftfeuchtigkeit, die durch die größere Dichtigkeit neuer Fenster entsteht – unabhängig davon, ob diese mit Zweifach- oder Dreifachverglasung ausgestattet sind. 
  • Wird nach dem Fenstertausch die gleiche Raumluftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften aufrechterhalten, bleibt das Schimmelrisiko an der Wand unverändert.
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Einige Fachleute und Fensterbaufirmen weisen darauf hin, dass beim Einbau von Fenstern mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung in ungedämmten Altbauten besondere Vorsicht geboten ist. Sie argumentieren, dass der Dämmwert neuer Fenster im Altbau nicht besser als die Dämmung der Wände sein sollte. Andernfalls könnte nach der Sanierung die Wand das kälteste Bauteil werden, was dort zu möglichen Feuchtigkeitsproblemen führen könnte, die zuvor am Fenster auftraten.

Es liegt jedoch nicht an der besseren Dämmqualität der neuen Fenster, wenn sich nach einem Fenstertausch Schimmel auf der Wand zeigt. Ausschlaggebend für ein höheres Schimmelrisiko ist allein, ob sich die relative Luftfeuchte im Raum nach der Sanierung erhöht.

Das kann nach einem Fenstertausch durchaus passieren, und zwar egal, ob die neuen Fenster eine Zweifach- oder die besser dämmende Dreifachverglasung haben. Denn alle neuen Fenster sind dichter und müssen bei einem fachgerechten Einbau rundum luftdicht eingebaut werden. Dadurch wird der sogenannte Infiltrationsluftwechsel reduziert und die nötige Feuchteabfuhr aus dem Raum, die vorher teilweise durch die undichten Fensterfugen erfolgt ist, muss nach der Fenstererneuerung durch häufigeres Lüften ausgeglichen werden.

Wird so der alte Wert für die relative Luftfeuchtigkeit dauerhaft beibehalten, wird es an den Wänden und Ecken, an denen es bisher keine Schimmelprobleme gab, auch künftig keine geben. Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle der Raumluftfeuchte, denn beschlagene Fenster sind in keinem Fall als zuverlässiges Warnsignal zu empfehlen.

Wer die genannten Zusammenhänge berücksichtigt, kann problemlos neue, gut dämmende Fenster in Bestandsgebäude mit ungedämmten Wänden einbauen und von den Vorteilen einer verbesserten Energieeffizienz profitieren.

Im neu veröffentlichten Faktencheck „Schimmel durch dreifach-verglaste Fenster im Altbau?“ geht die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz den Vorurteilen genau auf den Grund und erläutert anschaulich die bauphysikalischen Zusammenhänge. 

Fragen rund um den Einbau neuer Fenster beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in einem persönlichen Beratungsgespräch nach telefonischer Voranmeldung. Termine können unter 0800 – 60 75 600 vereinbart werden.

VZ-RLP

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Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität:

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