Wenn der Schlüssel innen steckt, der Abfluss überläuft, die Heizung streikt oder aus der Dusche nur eiskaltes Wasser kommt – Notfälle kennen keine Geschäftszeiten. Unseriöse Notdienste nutzen solche Situationen aus und verlangen überhöhte Preise.
Verbraucher:innen, die am Wochenende oder an Feiertagen dringend einen Handwerks-Notdienst benötigen, erleben immer wieder unangenehme Überraschungen: Statt eines echten lokalen Handwerkers kommt häufig jemand von weit her, ohne das nötige Know-How, das notwendige Werkzeug oder passende Ersatzteile.
Oft werden die Zahlungen in bar verlangt, und in einigen Fällen werden Verbraucher:innen sogar unter Druck gesetzt, um sofort zu bezahlen. In der Notlage zahlen viele horrende Preise, weil unseriöse Firmen genau diese Stresssituation ausnutzen.
Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale geben Tipps, wie man sich proaktiv vor unseriösen Notdiensten schützt und präventiv handeln kann:
Was kann vorbeugend getan werden?
- Lokale Anbieter langfristig auswählen
Am besten recherchiert man schon vor einem Notfall nach regionalen Handwerksbetrieben, die außerhalb der normalen Geschäftszeiten arbeiten und transparente Preise bieten. Ein solcher Dienstleister in der Nähe kann schneller reagieren und ist oft vertrauenswürdiger und günstiger.
- Kontaktinformationen griffbereit halten
Die Nummer des ausgewählten Notdienstes sollte man im Handy speichern, im Portemonnaie aufbewahren oder an einer verlässlichen Stelle hinterlassen (z. B. unter der Fußmatte).
- Zweitschlüssel-Plan erstellen
Es empfiehlt sich einen Ersatzschlüssel in der Nähe zu deponieren – beispielsweise bei Nachbarn, Freund:innen oder Familienangehörigen. So umgeht man überteuerte Schlüsseldienste, wenn die Tür schlicht zugezogen wurde.
Worauf sollte ich im Notfall besonders achten?
- Telefonische Kostenschätzung verlangen
Schon beim Anruf sollte man klären, wie weit der Monteur anreisen muss und welche Kosten – inklusive Zuschläge für Nacht, Wochenende oder Feiertage anfallen werden und ob ein Festpreis möglich ist.
- Unternehmensangaben prüfen
Seriöse Firmen haben ein vollständiges Impressum mit Adresse, Rechtsform, Umsatzsteuer-ID etc. Fehlen solche Angaben, ist Vorsicht geboten. Auch auf mehrere Webseiten mit identischem Namen, aber unterschiedlichen Ortsangaben sollte man achten. Das deutet häufig darauf hin, dass es sich um unseriöse Vermittler handelt, die möglicherweise keine lokalen Handwerker im Einsatz haben, sondern nur die Dienste vermitteln, um hohe Gebühren in Rechnung zu stellen.
- Auf Rechnung bestehen – nicht unter Druck auf Barzahlung eingehen
Seriöse Unternehmen erstellen eine detaillierte Rechnung und bitten Kundinnen und Kunden nicht voreilig darum, ohne Prüfung der Rechnung bar oder mit Karte direkt vor Ort zu zahlen.
- Selbstsicher und bestimmt bleiben
Nicht einschüchtern lassen. Wenn man sich bedroht fühlt: Polizei rufen unter der 110 rufen. Im Zweifel Nachbarn hinzuziehen, die Zeug:innen sein können.
Weitere Infos zum Thema finden sich unter:
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