- Heizen mit Holzpellets ist über 20 Jahre betrachtet, deutlich günstiger als das Heizen mit Erdgas oder Heizöl wie eine Beispielrechnung zeigt.
- Ökologisch betrachtet überwiegen die Vorteile, vor allem wenn ein Abgasfilter eingebaut ist.
- Beim Pelletkauf sollte man auf die Zertifizierung achten.
Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) benennt verschiedene Heizungsvarianten, die die künftigen Anforderungen zur Nutzung erneuerbarer Energien erfüllen. Dazu gehört auch die Holzpelletheizung. Holz ist ein nachwachsender Energieträger und nimmt beim Wachsen das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus der Luft auf. Daher gilt Holz als klimaneutraler Brennstoff, auch wenn bei der Verbrennung viel CO2 frei wird. Allerdings gibt es einen Zeitverzug zwischen Freisetzung und Bindung des CO2. In der Wissenschaft gibt es unterschiedliche Bewertungen zur Klimabilanz von Holz als Brennstoff. Holzpellets haben den großen Vorteil, dass sie ein Abfallstoff aus der Holzindustrie sind. Es handelt sich um gepresste Sägespäne, die sowieso bei der Holzverarbeitung anfallen. Solange diese Sägespäne aus der heimischen Holzindustrie stammen und nicht aus fragwürdigen Quellen in entfernten Staaten mit langen Transportwegen kommen, ist die ökologische Gesamtbilanz positiv zu bewerten. Zu beachten ist dabei auch der gesamte Schadstoffausstoß bei der Verbrennung von Holz, der durch Filtersysteme auf ein Minimum begrenzt werden sollte.
Orientierung beim Kauf von Pellets bieten zwei Zertifikate. Die Verbraucherzentrale empfiehlt den Kauf von Pellets der Qualität A1 mit den Zertifikaten ENplus oder DINplus. Auch die Kesselhersteller fordern oft den Einsatz von zertifizierten Pellets, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen. Viele weitere Informationen findet man in der Broschüre „Heizen mit Holzpellets“, die man auf der Seite der Energieberatung der Verbraucherzentrale kostenlos runterladen kann.
Anhand eines Beispielgebäudes vergleicht die Verbraucherzentrale die Pelletheizung mit der einfachen Erneuerung der Gasheizung. Dabei berücksichtigt sie die Anschaffungskosten beider Systeme, die Förderung, die Finanzierung sowie die Kosten des laufenden Betriebs. Ergebnis: „Über 20 Jahre betrachtet ist eine Holzpelletheizung meist günstiger. Die Investitionskosten für eine Pelletheizung sind zwar deutlich höher als bei einer Gasheizung. Die Brennstoffkosten sind jedoch vergleichsweise niedrig, so dass die Pelletheizung mittelfristig günstiger ist“, erklärt Hans Weinreuter, Fachbereichsleiter Energie und Bauen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Kostenrisiken bei der Gasheizung
Bei der Gasheizung ergeben sich Kostenrisiken aus der zu erwartenden Steigerung des CO2-Preises und steigender Netzentgelte bei einer künftig sinkenden Zahl an Haushalten, die mit Erdgas heizen werden. Erdgasheizungen, die ab diesem Jahr eingebaut werden, müssen zudem ab 2029 gewisse Mindestquoten von Biogas oder Wasserstoff nutzen. Diese Quoten steigen im Sechsjahresrhythmus deutlich und werden die Heizkosten weiter erhöhen. Da die damit verbundenen Zusatzkosten momentan nicht genau beziffert werden können, sind sie im Beispielvergleich nicht berücksichtigt.
Die Details sowie die zugehörigen Zahlen und angenommenen Randbedingungen für den Vergleich von Gasheizung und Holzpelletheizung können der dreiseitigen Übersicht „Gasheizung oder Holzpelletheizung?“ der Verbraucherzentrale mit vielen Daten und Grafiken entnommen werden.
Im nächsten Teil der Serie nimmt die Verbraucherzentrale das Thema Infrarotheizungen unter die Lupe.
VZ-RLP
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität: