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- Weltweit bieten Reiseanbieter Hotels, Pensionen und Jugendherbergen an, die Barrierefreiheit versprechen.
- Bundesweit gibt es ein einheitliches Informations- und Bewertungssystem für barrierefreie Unterkünfte. Das Informations- und Bewertungssystem „Reisen für Alle“ (Link verlässt die Seite der VZ) bietet hilfreiche Informationen.
- Für die barrierefreie Anpassung der eigenen vier Wände stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau wieder Fördermittel zur Verfügung.
Weltweit bieten Reiseunternehmen Urlaub in Hotels, Pensionen und Jugendherbergen an, die Barrierefreiheit versprechen. Diese Angebote können über spezielle Internet-Portale sowie über Reisebüros gebucht werden. „Während es in Deutschland ein einheitliches Informations- und Bewertungssystem für barrierefreie Unterkünfte gibt, fehlen in anderen Ländern einheitlich festgelegte Kriterien“, so Christiane Grüne, Leiterin der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Menschen mit Beeinträchtigungen sollten daher die für sie persönlich wichtigen Punkte vor der Buchung unbedingt genau prüfen.“
Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen gibt einige Tipps für die Suche nach einem barrierefreien Urlaubsquartier.
Schon der Weg zur Unterkunft sollte barrierefrei sein, also ohne Steigungen oder Treppen. Zudem sollte er gut mit Rollstuhl und Rollator zu nutzen sein. Wichtig sind auch Geländer und Handläufe sowie eine gute Beleuchtung entlang der Wege. Reisende sollten zudem darauf achten, dass Gemeinschafts- und Speiseräume sowie Außenanlagen der Unterkunft gut erreichbar sind. In der Unterkunft sollte ein barrierefreier Aufzug mit einer Kabinengröße von mindestens 1,10 Meter mal 1,40 Meter vorhanden sein. In den Zimmern und im dazugehörigen Bad sind großzügig bemessene Bewegungsflächen vor Betten und Schränken oder Sanitärobjekten wichtig. Sicher und barrierefrei ist eine bodengleiche, schwellenlose Dusche, die auch Platz für eine Hilfsperson bietet. Auch über die Barrierefreiheit von Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten vor Ort wie Museen, Kirchen und Strandanlagen sollten sich Reisende – je nach Interessenlage - vorher informieren.
Informationen rund um barrierefreie Unterkünfte in Deutschland bietet das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte, bundesweit einheitliche Informations- und Bewertungssystem „Reisen für Alle“ (Link verlässt die Seite der VZ). Es unterscheidet nach Anforderungen für Menschen mit Gehbehinderung, Menschen im Rollstuhl, Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Zusätzlich werden die Betriebe in die Qualitätsstufen „teilweise barrierefrei“ und „barrierefrei“ unterteilt. „Gäste können die Eignung des Angebots für verschiedene Beeinträchtigungen auf den ersten Blick anhand von Symbolen erkennen“, informiert Christiane Grüne. „Ist den Symbolen Brille, Ohr, Rollstuhl oder Mensch mit Stock ein kleines „i“ beigefügt, steht das für „teilweise barrierefrei“. Betroffene sollten dann unbedingt genauer nachlesen, ob die Unterkunft den eigenen Ansprüchen genügt.“
Für alle, die lieber zuhause Urlaub machen möchten, bietet die Landesberatungsstelle individuelle Beratungsangebote zum barrierefreien Bauen, Modernisieren und Wohnen in den eigenen vier Wänden an. Denn nach einer barrierefreien Wohnraumanpassung lebt man komfortabler und sicherer - ob im Alltag oder im Urlaub. Seit dem 29 Juni stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auch Zuschüsse für das barrierefreie Umbauen der eigenen vier Wände zur Verfügung. Über das KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“ können wieder Anträge gestellt werden. Wichtig ist jedoch, dass diese vor dem Beginn der Umbauten eingereicht werden.
Die Landesberatungsstelle bietet eine kostenlose Beratung in 15 Städten in Rheinland-Pfalz. Nach Terminvereinbarung kommen die Beraterinnen und Berater auch zu den Ratsuchenden nach Hause. Informationen zu den Beratungsangeboten der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen sowie zur Terminvereinbarung finden Interessierte unter www.barrierefrei-rlp.de.
Die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen ist ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung. Träger ist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Kooperationspartner die Architektenkammer.
Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung.