Energielabel für Heizungen wenig hilfreich

Stand:
Verbraucherumfrage zeigt: Starke Vereinfachung ist unverständlich und irreführend

Verbraucherumfrage zeigt: Starke Vereinfachung ist unverständlich und irreführend

Off

Die Ende 2015 eingeführten Energielabel für neue Heizungen und Warmwasserbereiter sind wenig hilfreich. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher verstehen sie entweder überhaupt nicht oder missverstehen sie. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bei mehr als 1000 Hausbesitzern. Fast die Hälfte der Befragten lehnt auch die neuen Effizienzlabel für ältere Heizungen ab. Schornsteinfeger müssen diese ab Januar 2017 auf mehr als 15 Jahre alte Heizkessel kleben. Das Label soll Hausbesitzer zum Austausch alter Öl- und Gasheizungen motivieren.

"Die Rückmeldungen der befragten Hausbesitzer zeigen deutlich, dass das komplexe Thema Heizung nicht über ein Energielabel dargestellt werden kann", bilanziert Elke Dünnhoff, Leiterin des Projekts Energiekennzeichnung bei der Verbraucherzentrale. "Die Heizungslabel mit ihren Piktogrammen sind selbst erklärungsbedürftig. Sie berücksichtigen weder den tatsächlichen Energiebedarf des Hauses noch die unterschiedlichen Preise für Öl, Gas, Holz oder Strom." Viele Verbraucher reagierten mit Ablehnung und Unverständnis, nachdem ihnen die tatsächliche Aussagekraft der Heizungslabel erläutert wurde. Nur 22 Prozent der Befragten wussten, dass sich mit dem Label nicht verschiedene Heizungsmodelle miteinander vergleichen lassen, sondern lediglich unterschiedliche Heizungssysteme wie Brennwertkessel oder Wärmepumpen. Ein Großteil der befragten Hausbesitzer wünschte sich Nachbesserungen beim Heizungslabel, mehr Informationsmaterial und eine neutrale Beratung zum Heizungskauf.

Das Energielabel für alte Öl- und Gasheizkessel lehnen 44 Prozent der befragten Verbraucher ab. Nach ihrer Auffassung ist eine Heizungsmodernisierung eher von der finanziellen Situation und einem Heizungsdefekt abhängig als von einem Label. Die Befragten monierten zudem, dass der Zustand der Heizung bei der Effizienzbewertung auf dem Label nicht berücksichtigt wird. Der tatsächliche Energieverbrauch, eine angepasste Regelung und eine

gute Isolierung der Heizungsrohre bleiben unberücksichtigt. "Dies sehen viele Verbraucher kritisch", stellt Dünnhoff fest. 14 Prozent der Hausbesitzer mit älteren Heizungen planen ohnehin, diese in den nächsten beiden Jahren auszutauschen. Ein darüber hinausgehender Effekt durch das Altanlagenlabel konnte in der Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale, fordert deshalb eine zeitnahe Evaluation des Heizungslabels und eine bessere Bewerbung vorhandener Beratungsangebote.

Die Verbraucherzentrale berät in mehr als 70 Orten in Rheinland-Pfalz kostenfrei und unabhängig rund um das Thema Heizungsmodernisierung. Weitere Informationen und Terminvereinbarung unter oder unter 0800/6075600 (Anruf kostenfrei).

Der vollständige Bericht zur Verbraucherbefragung ist unter abrufbar.

VZ-RLP

Fußball-Fans vor Fernseher

DAZN: Sammelklage wegen Preiserhöhungen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Sammelklage gegen den Streaming-Anbieter DAZN eingereicht, weil dieser die Preise 2021 und 2022 deutlich erhöht hat. Laut Betroffenen ändert DAZN einseitig die Vertragsbedingungen und erschwert die Kündigung von Abonnements.
Gaspreis wird mit Zeigefinger an einem Chronograph geberemst

Energiepreisbremsen, Härtefallfonds: Die Maßnahmen der Bundesregierung

Mit den Preisbremsen bei Strom, Gas und Fernwärme hielt der Staat die Preise für 2023 im Zaum, erst darüber wurde es deutlich teurer. Für Heizöl und andere Brennstoffe gab es einen Härtefallfonds. Hier finden Sie alle Informationen, die für diese Zeit galten und können Ihre Rechnungen prüfen.
Verschiedene Messenger-Symbole auf einem Smartphone-Display

WhatsApp muss Schnittstelle für andere Messenger-Dienste schaffen

Der Digital Markets Act (DMA) zwingt WhatsApp in der EU, sich für andere Messenger-Dienste zu öffnen. Trotzdem gibt es bisher noch keine Schnittstelle zu anderen Diensten. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier.