Die aktuelle Energiekrise lässt viele Verbraucher:innen darüber nachdenken, welche Möglichkeiten sie haben, ihre Energiekosten zu senken und mehr Unabhängigkeit von den Preisschwankungen beim Strom, Heizöl und Erdgas zu erreichen.
CO2-Fußabdruck und das „neue Heizungsgesetz“
Mit vielen Diskussionen wird die Änderung des Gebäudeenergiegesetzes vorbereitet. Ziel soll es sein, beim Heizen mehr erneuerbare Energien einzusetzen, und so den gesetzlich festgelegten Klimaschutzzielen Deutschlands gerecht zu werden. Bezogen auf den Klimaschutz heißt das vereinfacht: es soll weniger CO2 erzeugt werden, um die menschengemachte Erderwärmung zu verlangsamen.
Der aktuelle durchschnittliche Fußabdruck der Deutschen beträgt dabei etwa 10,34 t/Jahr. Allerdings muss berücksichtig werden: die reichsten 10% aller Erdbürger:innen verursachen 50 % der Treibhausgase (THG), die reichsten 1 % verursachen 17 % der THG, und diese Menschen haben einen CO2- Fußabdruck von über 48 t pro Jahr!
Im deutschen Durchschnitt hat das Wohnen, also die Energie, die für das Heizen erzeugt wird, einen Anteil von etwa 19 %, und zwar ohne Strom, der bisher seltener zum Heizen genutzt wird. Auch, wenn früher das Heizen mit Erdgas als besonders sauber bezeichnet wurde: bei der Verbrennung von Erdgas entstehen Treibhausgase, also CO2 und andere „CO2-äquivalente“ Gase, also ähnlich wirkende Gase. Um das zu verhindern, müssen erneuerbare Energien eingesetzt werden, d.h., Öl und Erdgas sollten zukünftig nicht mehr zum Heizen oder zur Warmwassererzeugung eingesetzt werden. Bereits jetzt, also durch das aktuell geltende Gebäudeenergiegesetz ist geregelt, dass bestimmte Heizkessel (mit Ausnahmen) ausgetauscht werden müssen. Dies betrifft Öl- und Gas-Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind. Andere neuere Heizkessel, also Brennwert- und Niedertemperaturkessel, sind im Moment davon nicht betroffen. Alle Details haben wir hier zusammengefasst.
Wie genau hängen die Heizform und der sogenannte CO2-Fußabdruck zusammen?
Bisher wird in Deutschland überwiegend mit Erdgas und Öl geheizt, und beides wird importiert, d.h., sowohl bei ihrer Förderung (im Ausland) als auch bei ihrer Verbrennung (im Inland) entstehen Treibhausgase. Bezogen auf den CO2- Fußabdruck eines einzelnen Menschen in Deutschland entstehen dadurch im Durchschnitt etwa 2 t/Jahr, und das bei etwa 10,3 t/Jahr Gesamtfußabdruck. Allerdings ist das sehr stark davon abhängig, wie wir leben, wohnen und auch heizen. Wenn Sie es genauer wissen wollen, hilft der UBA-CO2-Rechner, heraus zu finden, welchen Fußabdruck Sie haben. Auch die Recherche der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu diesem Thema zeigt, wie unterschiedlich die CO2-Fußabdrücke je nach Lebenssituation sind. Stark vereinfacht: je höher das Einkommen, je größer der Kosum, je größer der Fußabdruck, umso deutlicher wird der Effekt auch bei der Wohnsituation sichtbar.
Fakten Wohnen und Heizen
Etwa zwei Drittel des Energieverbrauchs in deutschen Wohnungen wird zur Erzeugung von Raumwärme eingesetzt. Alles andere, wie etwa die Erzeugung von Warmwasser oder die Nutzung von Strom (z.B. zum Kochen, für Licht usw.), hat einen wesentlich geringeren Anteil am Energieverbrauch. In Deutschland sind nach dem aktuellen Gebäudereport der DENA 2023 die Anzahl der Wohneinheiten in Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern fast gleich verteilt, und etwas 33% davon sind 2-Personenhaushalte. Allerdings sind die Größen der Wohneinheiten in Einfamilienhäusern wesentlich höher, so dass der Fußabdruck der Bewohnerinnen in der Regel größer ist. Diese Wohneinheiten sind in Einfamilienhäusern etwa 150 qm groß, während Wohnungen in Mehrfamilienhäusern oft nur etwa halb so groß sind. Gleichzeitig werden Wohnungen in Mehrfamilienhäsuern häfug von mehr Personen je qm Fläche bewohnt. Den über 18 Millionen Gas- und Ölheizungen stehen dabei etwa 1 Million Wärmepumpen in Deutschland gegenüber. In anderen Ländern, z.B. Norwegen, ist deren Anteil wesentlich höher. Wie jede Technologie, haben sich auch die Wärmepumpen weiterentwickelt. Das führt dazu, dass sie mittlerweile auch in Wohneinheiten eingesetzt werden können, die keine Fußbodenheizung haben. Entscheidend ist die notwendige Vorlauftemperatur des Heizkessels und der Energiebedarf der einzelnen Räume. Oft reicht auch ein Austausch von einzelnen Heizkörpern, um eine Wärmepumpe einsetzen zu können. Mehr dazu finden Sie hier.
Einige Beispiele machen sichtbar, wie groß die Unterschiede sein können.
Berechnungsgrundlage: Einfamilienhaus 2 Personen, 130 qm, Baujahr 1985, Energiebedarf für die Wärme 25.000 kWh, Nutzung Heizung 20 Jahre
Berechnung für eine neue Gasheizung
Anschaffung: 13.000 Euro (keine Förderung möglich)
Gaspreis: 0,13 Euro pro kWh (inkl. CO2-Bepreisung)
Gaskosten für 20 Jahre: 25.000 kWh x 20 Jahre x 0,13 Euro = 65.000 Euro
- Gesamtkosten für 20 Jahre: 13.000 Euro + 65.000 Euro = 78.000 Euro
- CO2- Fußabdruck: 3,1 t pro Jahr pro Person
Berechnung für eine neue Wärmepumpe
Anschaffung: 24.000 Euro (40.000 Euro minus ca. 16.000 Euro Förderung)
Jahresarbeitszahl: 3
Stromkosten: 0,28 Euro pro kWh
Stromverbrauch für 20 Jahre: 25.000 kWh x 20 Jahre / 3 =
167.000 kWh
Stromkosten für 20 Jahre: 167.000 kWh x 0,28 Euro = 46.700 Euro
- Gesamtkosten für 20Jahre: 24.000 Euro + 46.700 Euro = 70.700 Euro
- CO2- Fußabdruck: 0,84 t pro Jahr pro Person
Fallbeispiel „ÖL“
- Vorhandene Ölheizung: 5,2 t CO2 pro Jahr und Person, wenn auch das warme Wasser über den Heizkessel erzeugt wird.
- Neue Ölheizung: wird hier nicht betrachtet, wegen des hohen CO2-Fußabdrucks
Zusammenfassend kann festgehalten werden:
- gegenüber der Gasheizung kann eine neue Wärmepumpe in unserem Beispiel gut 7.000 € insgesamt in 20 Jahren, oder 350 € pro Jahr einsparen, vorausgesetzt, der Gaspreis bleibt unverändert (damit ist nicht zu rechnen);
- der CO2Fußabdruck ist in unserem Beispiel im Vergleich bei der Wärmepumpe um 2,26 t pro Jahr und pro Person niedriger als bei der Gasheizung; bezogen auf einen durchschnittlichen deutschen Durchschnitt von 10,34 t ist das eine Reduzierung um über 20 %.
Bei allen Diskussionen über Veränderungen muss klar sein: Gaspreise werden in den nächsten Jahren weiter steigen, alleine durch den CO2-Emmissionshandel, der zu steigenden Kosten führt. Hinter dem vollständigen Verzicht auf die ordnungsrechtlichen Maßnahmen wie das Gebäudeenergiegesetz, der von einigen gefordert wird, verbirgt sich gleichzeitig die Idee, dass der stetig steigende CO2-Preis das Erdgas so verteuert, dass der Markt den Umstieg auf neue Heizkessel „selbst regelt“. Das müsste gleichzeitig zu einem sofortigen und bedeutenden Anstieg der Gaspreise führen, um die gleiche Wirkung wie das Ordnungsrecht zu entfalten. Für Verbraucher:innen, die keinen Einfluss auf die Wahl ihres Heizsystems haben, weil sie zur Miete wohnen, zu alt sind oder gar kein Kapital haben, wäre das wohl die schlechteste „freie“ Wahl.
Entwicklung der Gas- und Strompreise…teure Heizung mit Gas?
Durch die nun vorgesehene Änderung des GEG wird es in vielen Fällen bis Ende 2044 weiterhin möglich sein, mit Erdgas zu heizen. Das könnte dazu führen, dass Verbraucher:innen jetzt noch eine Erdgasheizung einbauen lassen, weil sie die kompletten finanziellen Konsequenzen nicht kennen. Da jedoch kurz- und mittelfristig mit steigenden Erdgaspreisen zu rechnen ist, und der Heizkessel dann bis 2045 erneut getauscht werden müsste, wäre dies eine Investition mit finanziell besonders negativen Folgen und mit einer schlechten „Klimabilanz“ für die Bewohner:innen.
Steigt die CO2-Steuer "zu stark" an?
Die CO2-Abgabe soll dazu führen, dass fossile Energie teurer und weniger genutzt wird, damit Deutschland seine Klimaschutzziele einhält. Also: weniger Verbrennerfahrzeuge nutzen, weniger mit Gas, Kohle oder Öl heizen, weniger fossile Brennstoffe in der Industrie nutzen…so können Treibhausgase vermieden und die Erderwärmung aufgehalten werden. Für das Jahr 2024 ist nun geplant, die ursprünglich festgelegte Steigerung, also eine Erhöhung auf 45 € in 2024, auf 40 € zu vermindern, nachdem die Erhöhung für das Jahr 2023 wegen der Gaskrise ganz ausgesetzt wurde.
Für einige ist diese "Marktsteuerung" über CO2-Preise oder Emissionszertifikate als Anreiz ein besserer Weg, als Klimaschutzziele über Verbote oder Pflichten durchzusetzen. Im Moment wird versucht, über eine moderate CO2-Abgabe und verschiedene Gesetzesänderungen, beides zu tun, und so einen Mittelweg zu finden. Wenn wir wirklich unsere Klimaschutzziele nur über diesen Weg erreichen wollten, müsste diese Abgabe tatsächlich wesentlich höher sein! Berechnungen des Umweltbundesamtes kommen bereits jetzt auf Klimakosten in Höhe von 237 € pro Tonne CO2 das Mercator-Institut sogar auf Preise von 400 € pro Tonne CO2.
Mit einer Reduzierung der eigenen PKW-Fahrten um 15.000 km/Jahr, etwa durch Abschaffung des Zweitwagens, den Umstieg auf Fahrrad und ÖPNV, und den Verzicht auf wenige Flugstunden lassen sich bereits mehrere tausend Euro im Jahr an Kosten und etwa 3,7 t CO2 pro Person einsparen. In unserer Recherche „Zeigt her eure CO2-Füße“ finden Sie weitere Details. Der Gesamt-CO2-Fußabdruck in Deutschland liegt bei durchschnittlich 10,3 t pro Person. Die Mehrkosten durch die CO2-Abgabe liegen bei dieser Fahrleistung und einem Durchschnittsverbrauch von 7l/100 km nur bei etwa 170 € pro Jahr, wenn wir von 55 € pro Tonne CO2 ausgehen. Bei einem Preis von 300 €, der dann ohne weitere Regelungen und "Verbote" auskommen sollte, müssten bei der gleichen Fahrleistung nach unserer Schätzung ca. 900 € pro Jahr alleine für die CO2-Abgabe gezahlt werden, mit steigender Tendenz. Und: 2022 wurde die EEG-Umlage abgeschafft, um Verbraucher:innen zu entlasten. Weiterhin sollen wird durch das Klimageld und Förderungen, wie etwa für Sanierungsmaßnahmen und Elektrofahrzeuge, entlastet werden, so dass ein sozialer Ausgleich gewährleistet ist.
Klimasabotage?
Wenn es um Klimaschutz geht, wird viel und intensiv diskutiert, wie sich unsere Lebensgewohnheiten und die rechtliche Lage ändern muss, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht und wir dazu beitragen, die Erderwärmung zu begrenzen. Immer wieder wird damit argumentiert, dass die Bürger:innen selbst diesen Prozess beeinflussen können. Das stimmt jedoch nur zum Teil: am Beispiel „Emissionen bei internationalen Flügen“, die ab etwa 3500 km als Langstreckenflüge bezeichnet werden, wird dies nun nochmals deutlich.
Der Emissionszertifikate-Handel der EU führt dazu, dass Prozesse, die CO2 und andere Treibhausgase entstehen lassen, teurer werden. Das bedeutet, dass bestimmte Unternehmen, also Energie- und Industrieanlagen, Emissionszertifikate kaufen müssen. Da die Zahl der Zertifikate, die am Handel vorhanden sind, begrenzt ist, und weiter reduziert werden sollen, soll dies langfristig dazu führen, dass z.B. Öl und Gas oder die Energieerzeugung daraus so teuer wird, dass diese klimaschädlichen Prozesse reduziert werden. Im europäischen Emissionshandel sind die Emissionen durch den Flugverkehr, den Autoverkehr oder den Energieverbrauch in Gebäuden aber bisher nicht enthalten.
Dieser Emissionszertifikate-Handel wird nun in Europa auf den Flugverkehr erweitert. Leider sind davon jedoch internationale Flüge ausgenommen, obwohl Flüge mit einer Entfernung von über 1000 km aufgrund ihrer Flughöhe besonders klimaschädlich sind. In unserer Recherche wurde deutlich, dass ein transkontinentaler Flug im Jahr von etwa 12 h Flugzeit (einfache Strecke) laut UBA-CO2-Rechner bereits 4t für den Hin-und Rückflug und damit fast die Hälfte des derzeitigen durchschnittlichen deutschen CO2-Fußabdrucks von etwa 10,6 t/Jahr ausmacht. Zum Vergleich: ein Hin- und Rückflug von Frankfurt nach New York führt bereits zu klimaschädlichen Emissionen in Höhe von 3,6 t, nach Bangkok zu mehr als 6 t, nach Bali sogar mehr als 10 t. Wenn Verbraucher:innen diese Flüge nicht oder seltener nutzen, kann hier der eigene Fußabdruck deutlich gesenkt werden.
In der neuen Serie der TAZ „Klimasabotage“ lassen sich diese und andere Beispiele nachlesen, in dem ganz offensichtlich eine starke Lobbyarbeit dafür sorgt, dass notwendige politische Entscheidungen blockiert werden. Dazu gehören neben der „Airline-Lobby“ u.a. auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Nutzung von Erdgas deutlich vermindern sollten.
Aktueller Bericht des Weltklimarats: Die Klima-Zeitbombe tickt
"Das Tempo und der Umfang der bisherigen Maßnahmen sowie die derzeitigen Pläne sind unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen", so die Wissenschaftler des Weltklimarates IPCC bei der Vorlage des aktuellen Berichts am 20. März 2023. Die Ergebnisse dieses Berichts, der eine Synthese aller bisherigen Arbeiten zu dem Thema ist, können kurz zusammengefasst werden:
- Es ist noch nicht zu spät, die Erderwärmung auf das vereinbarte 1,5 Grad-Ziel zu begrenzen
- Allerdings ist bislang nicht erkennbar, dass die notwendigen Maßnahmen politisch erfolgen
- Die Stromerzeugung muss klimaneutral werden und es dürfen keine fossilen Energieträger mehr ausgebaut bzw. genutzt werden
- Bis 2030 müssen alle Treibhausgasemissionen daher halbiert werden.
Der Weltklimarat hat bereits seit vielen Jahren die Aufgabe, zu prüfen, ob wir den Weg hin zum sogenannten "Pariser Klimaabkommen" auch einhalten. Dieses globale Abkommen soll helfen, den Anstieg der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken.
Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da wir zu den Ländern gehören, die das Wissen um die notwendigen Wege im Klimaschutz besitzen. Gleichzeitig gehören wir zu den Staaten, die als Industrienationen jahrzehntelang hohe "Klimaschulden" gemacht haben, weil ihre Treibhausgasemissionen im globalen Vergleich hoch waren und es immer noch sind. Mehr zu dem Thema finden sie hier im Bereich "Politik".
'klimaneutral fliegen' bedeutet, nicht zu fliegen!
Zwei Fakten: Fliegen produziert CO2, insgesamt 3,1 % aller globalen Treibhausgase (CO2 u.a.). Zwei Drittel der Klimaschädlichkeit entstehen aber durch andere Effekte, wie etwa den Ausstoß von Wasserdampf. Der führt durch die Entstehung von Kondensstreifen und Wolken zu einer weit höheren Klimaschädlichkeit, daher reicht es nicht, CO2 durch neue Antriebsarten oder Treibstoffe im Flugzeug zu reduzieren.
Wie können wir also „besser“ fliegen? Eine Möglichkeit wird es sein, nach und nach sogenannte E-Fuels zu nutzen, und diese bereits jetzt den Flugkraftstoffen beizumischen, wie es jetzt von der EU beschlossen wird. Grüner Wasserstoff wird zukünftig nutzbar werden, und auch elektrische Antriebe sind teilweise denkbar. Weitere Maßnahmen, wie etwas das sogenannte Rerouting, vermindern auch die Klimaschädlichkeit der sonstigen Faktoren, die ohnehin wesentlich kurzlebiger in Ihren Auswirkungen sind, wie der CO2-Ausstoß.
Allerdings wären laut einer Studie in der Nature 61% aller Emissionen des Flugverkehrs durch weniger Fliegen vermeidbar. Weitere 27% sind dann durch eine verbesserte Energieeffizienz, also einen Ersatz der fossilen Treibstoffe, zu erreichen, wobei diese Maßnahmen durchaus (noch) umstritten bleiben. Aber was geht heute schon? Flugkompensation ist eine Möglichkeit, wenn beachtet wird, dass die Kompensationsmaßnahmen dem „Goldstandard“ entsprechen. Billige Zertifikate, die heute von Fluggesellschaften gekauft werden, also z.B. sogenannte Waldzertifikate, helfen aber nicht auf dem Weg zur Klimaneutralität. Am besten ist es also, nur noch so wenig wie möglich zu fliegen, also z.B. Europaflüge ganz zu vermeiden, und Fernreisen seltener zu unternehmen. Dadurch wird eine Reise auch ein besonderes Erlebnis, denn das ist sie global betrachtet auch. Ein weiterer Fakt dazu: 50 % aller Flüge werden von nur 1 % aller Menschen auf der Erde gebucht. Und wer viel CO2 produziert, ist auch dazu in der Lage, viel einzusparen.
Trotzdem: politisches Umdenken und die Abschaffung der Subventionierung des Flugverkehrs, wie etwa durch das bisher steuerfreien Kerosins (und die Einführung einer erhöhten Besteuerung) sind unverzichtbare Aspekte bei der Vermeidung der Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs…das können Verbraucher:innen nicht leisten.
Das Fazit für Verbraucherinnen lautet also: Flüge so viel wie möglich vermeiden, und unvermeidbare Flüge sinnvoll kompensieren! Das schont die Umwelt und den Geldbeutel, denn Flüge werden durch die beschlossenen Klimaziele sicher teurer werden.
Der Klima-Buddy
Hierzu wurde auf der Gamescom eine neue App demonstriert: der Klima Buddy des Innenministerium Baden-Würtemberg. Durch den Buddy können wir uns in einer neuen App unseren aktuellen Fußabdruck berechnen lassen, ähnlich wie mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes. Der Buddy bietet auch Veränderungs-„Missionen“ an, die dazu führen, dass sich der Fußabdruck vermindert. Spannend ist, dass für Verbraucher:innen viele Möglichkeiten gibt, Einfluss zu nehmen. Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes gibt dazu im Moment einen durchschnittlichen Fußabdruck von 10,6 t/Jahr pro Person pro Jahr in Deutschland an. Dafür werden bestimmte Annahmen getroffen, die den Lebensstil betreffen.
Zeigt her eure CO 2- Füsse
Gleichzeitig werden sich in vielen Fällen dadurch auch die Energiekosten und andere Kosten vermindern, wie die Recherche „Zeigt her eure CO2- Füße“ der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gezeigt hat. Neben dringend notwendigen politischen Rahmenbedingungen ist es also gut, sich darüber klar zu werden, dass der Klimawandel ein komplexes Thema ist, und das hier „alles mit allem“ zusammenhängt. Unser eigenes Handeln, also Konsum, Mobilität, Ernährung usw. hat dabei regional und global große Auswirkungen. Hier geht es um das gesamte „klimarelevante System“, z.B. aus weltweiten Wasserspeichern, wie etwa den Gletschern, um Wetterlagen, die lange anhalten, mit Hitzewellen und Dürren, ansteigende Wasserspiegel in Ländern, deren ärmere Einwohner kaum zum CO2-Ausstoß beitragen, usw.
Was bedeutet der Klimawandel konkret für Verbraucher:innen?
Letztendlich bekommen wir alle die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Dabei helfen Instrumente wie der Klima Buddy, sich schnell zu informieren, was z.B. unsere täglichen PKW-Fahrten und regelmäßige Flugreisen für Auswirkungen haben - und was genau besser wäre.