Schlechte Gesundheitsinfos: So erkennt man Gefahren im Netz

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Gesundheitswebseiten mit versteckter Werbung und Falschinformationen
Aufmacherbild Logo Faktencheck Gesundheitswerbung
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Das Internet bietet eine Fülle von Gesundheitsinformationen, aber nicht jede Webseite ist vertrauenswürdig. Viele Seiten verbreiten Falschinformationen oder werben mit unbelegten Heilsversprechen, um Produkte zu verkaufen. Diese Verbrauchertäuschung ist oftmals nicht leicht zu erkennen. Worauf Verbraucher:innen bei der Recherche im Internet achten sollten, erklärt Danijela Milosevic vom Projekt „Faktencheck Gesundheitswerbung“ der Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (NRW).  

Welche Gesundheitswebseiten sind problematisch?

Viele der Webseiten sehen auf den ersten Blick seriös aus. Sie tragen zum Beispiel Begriffe wie „Apotheken“ oder „Gesundheit“ im Namen. Zudem haben sie auch entsprechende Logos, die Vertrauen erwecken sollen. Doch oft stecken hinter diesen Seiten keine unabhängigen Gesundheitsinformationen, sondern kommerzielle Interessen – etwa der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln, Abnehmprodukten oder „Detox“-Kuren. Die Seiten machen häufig unzulässige Heilsversprechen und sind teilweise schlecht recherchiert. So wird beispielsweise die Heilwirkung von Ashwaghanda (Schlafbeere) propagiert, ohne wissenschaftliche Belege oder Quellen zu nennen. Oder es werden fragwürdige Gesundheitsversprechen über Kollagen verbreitet, die nicht wissenschaftlich fundiert sind. Im Impressum findet man oftmals Anbieter, die im Ausland sitzen, teils stecken Marketing- oder Pharmafirmen dahinter.

Wie verbreitet ist das Problem?

Verbraucher:innen melden solche unseriösen Inhalte immer wieder dem Projekt „Faktencheck Gesundheitswerbung“ der Verbraucherzentralen NRW und Rheinland-Pfalz. Rund 1.600 Beschwerden zu Gesundheitsinformationen erhielt das Projekt allein im Jahr 2024, meistens ging es um werbliche Inhalte. Eine Untersuchung im Auftrag der Barmer Krankenkasse zeigte, dass etwa ein Viertel der gesundheitlichen Falschinformationen in den Themenkomplex Ernährung und Heilmittel fällt – dies bestätigt sich bei den Verbraucherbeschwerden.

Warum können solche Informationen gefährlich sein?

Gute Gesundheitsinformationen können Verbraucher:innen stärken – schlechte dagegen können Vertrauen zerstören, Schaden anrichten und im Extremfall sogar Leben gefährden, beispielsweise wenn ärztlich verordnete Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diabetes nicht mehr eingenommen werden, sondern die ganze Hoffnung auf das beworbene Präparat gesetzt wird.

Woran erkennt man unseriöse Webseiten?

Drei Tipps, wie man unseriöse Gesundheitsseiten schnell entlarvt:

  1. Wer steht hinter der Seite? Seriöse Anbieter haben ein vollständiges Impressum und nennen medizinische Fachquellen.
  2. Wird ein Produkt verkauft? Wenn eine Seite stark auf den Verkauf eines bestimmten Produkts fokussiert ist und es als „Wundermittel“ anpreist, ist Vorsicht geboten.
  3. Alarmierende Formulierungen wie Verschwörungstheorien, geschürte Ängste oder Heilsversprechen sind rote Flaggen („red flags“). Solche Seiten sollte man meiden.

Was tun bei verdächtigen Webseiten?

Verbraucher:innen sollten im Umgang mit Gesundheitsinformationen aus dem Internet stets wachsam und kritisch sein. Sie können zweifelhafte Webseiten an die Verbraucherzentrale melden und somit dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen einzudämmen.

Weiterführende Infos und Links: 

„Faktencheck Gesundheitswerbung“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Mehr unter www.faktencheck-gesundheitswerbung.de

VZ-RLP
 

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